Einsatz von Molekularsiebpasten
zur Wasseradsorption in Polyurethan Industrieböden
zur Wasseradsorption in Polyurethan Industrieböden
Das Anforderungsprofil an die Performance und Optik moderner Industriebodenbeschichtungen ist unverändert hoch. Neben Epoxydbeschichtungen und Polyasparticsystemen haben sich inzwischen vor allem Polyurethane auf dem Markt etabliert.
Polyurethan (PU) Bodenbeschichtungen können hoch belastbar, abriebfest und dennoch sehr elastische sein. Ein weiterer Vorteil ist Ihre hohe UV-Beständigkeit. Grundvorraussetzung für die optimale Performance ist aber immer ein blasenfreie Härtungsreaktion.
Bei der gewünschten Vernetzung regieren die Hydroxyfunktionen im Polyol mit den Isocyanatgruppen des Härters. Dies verleiht dem entstehenden PU-Harz seine Festigkeit und hohe Resistenz. Bekanntermaßen kommt es aber auch zu einer Nebenreaktion, bei der die Isocyanate mit Wassermolekülen reagieren. Durch die häufig eingesetzten Härtungsbeschleuniger (Katalysatoren) wird das Problem noch verstärkt. Nach der Bildung einer instabilen Carbaminsäure führt dies zur Freisetzung von Kohlendioxid-Gas. Es enstehen Blasen im Polymer; Optik und Performance werden stark beeinträchtigt.
Um dies zu vermeiden, muss sämtliches Restwasser im Polyol gebunden werden, bevor die Vernetzung stattfindet. Ein typischer Einsatzbereich für unsere Molekularsiebprodukte.
Im Bereich der PU-Anwendungen hat sich neben den Pulvern vor allem die Verwendung unserer Molekularsiebpaste Finma-Sorb 430 PR bewährt. Hierbei handelt es sich um eine Dispergierung von Molekularsiebpartikeln in Rizinusöl.
Der anwendungstechnische Vorteil liegt vor allem bei der staubfreien und einfachen Dosierung sowie Verarbeitung. Finma-Sorb 430 PR ist pumpbar und kann auch in Tankwagen abgefüllt und geliefert werden.
Hohe Scherraten werden für die Einarbeitung nicht benötigt. Eine optimale Dispergierfeinheit und Stabilität wird bereits bei der Pastenproduktion sichergestellt und kontrolliert.
Rizinusöl ist für das Molekularsieb ein idealer Partner. Es schützt das wasserziehende Produkt vor umgebener Luftfeuchtigkeit und erhöht die Lagerfähigkeit. Rizinusöl ist selbst ein Polyol auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Es nimmt bei der Vernetzungsreaktion teil und übt daher kaum Einfluss auf die Stabilität des Polyurethans aus.
Molekularsiebe fallen nach Herstellung meist mit Natrium als Gegenionen an. Der Porendurchmesser beträgt dann 4 Angström. Um die Adsorption noch selektiver gegenüber Wasser zu machen, wird das Molekularsieb über einen Ionenaustausch in die Kaliumform überführt. Der Porendurchmesser sinkt dabei auf 3 Angström. Der Restanteil an Natriumzeolith sollte minimal bleiben.
Abhängig vom Waschprozess und der Ionenkonentration an der Oberfläche der Molekularsiebe können die Dispergiereingenschaften, der Viskositätseinfluss und das Absetzverhalten stark schwanken. Nur eine optimale Prozessführung und Kontrolle stellt die Reproduzierbarkeit sicher.
Eine hohe Anzahl an Fremdionen wie Eisen (III) wirkt sich negativ auf die Lagerstabilität von Polyolen aus. Durch katalytische Prozesse altern sie beschleunigt und die Topfzeit sinkt.
Finma-Sorb 430 PR zeigt dieses Problem nicht. Nur Produkte mit hohem Reinheitsgrad finden bei uns Verwendung.